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Tyll, Daniel Kehlmann, Rowohlt

Schon die ersten 30 Seiten ziehen einen in den intelligent geschriebenen Roman von Daniel Kehlmann hinein - kein Chance zur Gegenwehr. Die nächste lange Bahnfahrt muß her. Werden 800 km reichen den knapp 500 Seiten langen Roman zu stemmen? Sie werden auf alle Fälle wahnsinnig gut dabei aussehen, der Schutzumschlag ist ein Gestaltungs-Glücksfall.

Tyll von Erfolgsautor Daniel Kehlmann ist die Neuerfindung einer legendären Figur: ein großer Roman über die Macht der Kunst, die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, über eine aus den Fugen geratene Welt und über Tyll, jenen rätselhaften Gaukler, der eines Tages beschlossen hat, niemals zu sterben.

Tyll Ulenspiegel - Vagant, Schausteller und Provokateur - wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Müllerssohn in einem kleinen Dorf geboren. Sein Vater, ein Magier und Welterforscher, gerät schon bald mit der Kirche in Konflikt. Tyll muss fliehen, die Bäckerstochter Nele begleitet ihn. Auf seinen Wegen durch das von den Religionskriegen verheerte Land begegnen sie vielen kleinen Leuten und einigen der sogenannten Großen: dem jungen Gelehrten und Schriftsteller Martin von Wolkenstein, der für sein Leben gern den Krieg kennenlernen möchte, dem melancholischen Henker Tilman und Pirmin, dem Jongleur, dem sprechenden Esel Origenes, dem exilierten Königspaar Elisabeth und Friedrich von Böhmen, deren Ungeschick den Krieg einst ausgelöst hat, dem Arzt Paul Fleming, der den absonderlichen Plan verfolgt, Gedichte auf Deutsch zu schreiben, und nicht zuletzt dem fanatischen Jesuiten Tesimond und dem Weltweisen Athanasius Kircher, dessen größtes Geheimnis darin besteht, dass er seine aufsehenerregenden Versuchsergebnisse erschwindelt und erfunden hat.

Der mehrfach ausgezeichnete Autor Daniel Kehlmann wurde 1975 in München geboren, ihm wird 2018 der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe und der Frank-Schirrmacher-Preis 2018 verliehen.

Hardcover, 480 Seiten, ISBN:  978-3-498-03567-9

Bilder: Privat

06.2019